Kamerun - Tradition

Das Volk der Nso

Kamerun ist durch seine koloniale Geschichte ein Vielvölkerstadt. Diese kleine Völker leben in den verschieden Regionen Kameruns und blicken auf eine lange Geschichte zurück. Regional nah bei einander liegende Völker ähneln sich in Ihrer Kultur. So leben mehrer Völker im Gebiet der Nordwest Provinz auf einer Hochebene dem Grasland. Eines dieser Völker ist der Stamm der Nso.

Der Stamm der Nso (Banso) siedelt in der Nordwest Provinz um die Städte Kumbo (Kimbo) und Jaikri, aber auch bis in nigerianisches Gebiet. Rund 130.000 Menschen gehören zu diesem Bantu Stamm, der sich durch eine reiche Tradition auszeichnet. Gesprochen wird die Stammessprache Lamnso. Sie ist verschriftlicht und ähnelt den umliegenden Sprachen Oku oder Kom. Hauptstadt der Banso ist Kumbo mit circa 60.000 Einwohnern.

Kumbo - Shisong Kumbo - Squares

Regiert wird der Stamm vom traditionellen Führer, dem „Fon“, der gleichzeitig weltliches und religiöses Oberhaupt ist. Neben dem Fon wird die Gesellschaft zudem in verschiedene Gruppen aufgeteilt, die jeweils von einem „Fai“ geführt werden. Er ist, genau wie der Fon, verantwortlich Familien- und Clanangelegenheiten zu regeln. Die Bestimmung der Stammes- und Gruppenführer erfolgt geheim und nach einem jahrhunderte altem System aus den dafür in Frage kommenden Notablen. Schon während der Regentschaft des amtierenden Fons werden die Prinzen „Wontoh“ in die Diskussionen um Recht und Schlichtungen einbezogen. Die Bevölkerung spricht jedoch ausschließlich vor dem Fon und seinen Vertretern vor.

Neben den Notablen gibt es auch andere Gruppen, zum Beispiel die der Krieger, „Mfu“ genannt. Jedes Dorf hat seine eigene Gruppe, die sich am 8. Tag der Woche (Nso-Kalender) trifft um Clanbelange zu besprechen und die Arbeit im Dorf zu besprechen. Oft wird danach getanzt, getrunken und musiziert.

Königliche Hoheit Fon von Nso Sehm Mbinglo II Die Njang Musikgruppe

Die Banso Kultur ist, wie viele andere afrikanischen Kulturen, durch einen starken Ahnenkult geprägt. Auch Magie und Hexenkräfte spielen eine große Rolle. Die so genannten „Jujus“ (sprich: Dschudschu) sind Menschen, die magische Kräfte entwickeln, sobald sie ihre Masken aufsetzten. Es gibt verschiedene Jujus für verschiedene Anlässe, so zum Beispiel Begräbnis-Jujus oder Palast-Jujus, Nacht-Jujus und bettelnde Jujus. Oft ziehen sie durch die Straßen auf dem Weg zum Palast oder einem Fest, begleitet von ihren lärmenden Mitstreitern, die die Bevölkerung von ihnen fernhalten und versuchen durch eindrucksvolle Gebärden die Kinder und Frauen zu erschrecken.

Auch der Kontakt zu den Ahnen ist von großer Bedeutung. Es gibt viele Tanz und Musikgruppen, die die alten Lieder und Traditionen lebendig halten und sich regelmäßig treffen.

Bettel-Juju Masken der Palast-Jujus
Juju in Nkambe Juju und Gefolge